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E-mail ist Silber, Reden ist Gold

Bruno Hartmann • Mai 09, 2021

Ein Appell an Chefs, mit ihren Mitarbeitern im LockDown-HomeOffice gerade jetzt intensiver zu kommunizieren


In den meisten Teilen der Welt hat die Covid-19 Pandemie die Geschäftswelt noch fest im Griff. Jeder von uns erlebt diese Zeit auf seine ganz eigene Weise. Es gibt Unternehmen, deren Geschäft boomt, während andere ein finanzielles Fiasko erleben und hoffen, mit staatlichen Förderprogrammen überleben zu können. Für die einen von uns bedeutet die Pandemie zusätzliche Belastungen, wie HomeSchooling, während man selbst mit Laptop am Esszimmertisch Rückenprobleme generiert. Andere erleben die derzeitige Zeit als willkommene Entschleunigung. Ja, das gibt es wirklich. Die Covid-19 Pandemie hat viele unterschiedliche Facetten. 

Wie ist die Stimmung?
Wie geht es Ihren Mitarbeitern im HomeOffice Lockdown? Wie häufig telefonieren Sie mit ihnen? Und fragen auch mal, wie sie mit der Situation klar kommen? Was sie so am Wochenende gemacht machen? Ob ihre Kinder zu Hause sind? Vielleicht sind ja Sie selbst im HomeOffice, während wenige Ihrer Mitarbeiter als „letzte Mohikaner“ in der Firma den Betrieb am Laufen halten müssen. Wie ist die Stimmung bei denen?

Da passiert gerade was
Mir fällt auf, dass mit zunehmender Länge der LockDown Phase Mitarbeiter die Belastungen ganz unterschiedlich wegstecken. Da gibt es Menschen im Team, die geniessen die Arbeit von zu Hause aus richtig. Während bei anderen sichtlich der Energiepegel sinkt und so langsam die Nerven blank liegen. Letzte Woche musste ich zusehen, wie eine Situation eskalierte, und hoch emotionale emails mit Halbwahrheiten kursierten. Für mich ein Warnsignal: da passiert gerade was. Die Arbeit im HomeOffice hinterlässt Spuren und wir Chefs müssen achtsam sein bezüglich des Gemütszustands unserer Mitarbeiter. 

Machen wir das Beste draus
Vielen Menschen gewinnen Energie aus der direkten Arbeit mit Menschen. Das ist nichts Neues. Gerade diejenigen von uns, denen Beziehungen mit Kollegen sehr wichtig sind, die viel Empathie für andere Menschen empfinden, oder diejenigen, die sehr kreativ im Zusammenspiel mit anderen sind: sie alle leiden nach meiner Wahrnehmung besonders unter dem scheinbar unendlichen LockDown HomeOffice. Nun, es wird sicher noch eine Weile dauern, bis wir wieder im großen Stil zurück in unsere Büros kommen werden. Also gilt es, diese Zeit noch bestmöglich zu meistern, bis die Impfkampagnen Erfolge zeigen. 

Es sind die kleinen Dinge ...
Daher meine Bitte an alle von Ihnen, die derzeit Mitarbeiter und Kollegen im HomeOffice haben: kommunizieren Sie gerade jetzt intensiver, als Sie das normalerweise tun. Seien Sie sichtbar. Rufen Sie ab und zu an, ohne dass Sie ein konkretes Thema abfordern. Nur um zu reden. Schalten Sie dabei möglichst Ihre Kamera ein. Zeigen Sie Interesse am Leben und Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter und Kollegen, und versuchen Sie ein wenig die Energiespender zu ersetzten, die wir üblicherweise im Büro erfahren: das informelle Gespräch in der Teeküche, das Grinsen des Kollegen, der bitterböse Kommentar im Meeting, oder auch nur der wertschätzende Händedruck der Kollegen oder des Chefs am Morgen. Es sind viele kleine Dinge, die uns fehlen. Die fehlen, um unsere Batterien wieder aufzuladen. 

Mein Appel:
Führung heisst in der momentanen Situation nicht nur Ziele vorgeben und Entscheidungen treffen. Sondern eben auch Energie-Spender und Hoffnungs-Geber sein. Indem wir … reden. Reden ist Gold in der derzeitigen Situation. Lassen Sie uns hierauf in den nächsten Wochen besonders achten.

Machen Sie mit?
von Claus Haubeil 21 Okt., 2020
Führen ist immer herausfordernd. In den aktuellen Zeiten umso mehr. Lesen Sie hilfreiche Tipps, um das Miteinander im Betrieb positiv und wertschätzend zu gestalten.
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